#6 Maniküre-Mythen & die beste Maniküre

Es gibt eine Körperstelle, die wir völlig vergessen, wenn es um das Thema älter werden geht. In jungen Jahren verschwendest du nicht einen Gedanken daran. Während du dir regelmäßig Antifalten-Cremen ins Gesicht schmierst, vernachlässigst du eine wesentliche Stelle. Es ist nämlich ganz witzig, wenn du bei manchen Stars und Sternchen deinen Blick vom glattgebügelten Gesicht zu den Händen schwenkst, da offenbart sich dann schnell das wahre Alter. Wie immer führen viele Wege zum schönen und gepflegten Ergebnis. Da Handpflege für mich beruflicher Alltag ist und ich mich nach etlichen Berufsjahren als Profi bezeichnen darf, finde ich es erstaunlich, was immer noch für schräge Mythen existieren. Damit räumt scheiss auf schön auf. Manche Annahmen kannst du einfach aus deinem Gedächtnis löschen, andere Dinge relativieren sich und die ein oder andere Erkenntnis bewirkt den Aha-Effekt in dir.

#1 Mit Nagellack können die Nägel nicht atmen

Unsere Nägel bestehen aus Keratin. Das ist eine harte Hornsubstanz und die ist quasi abgestorben. Das ist auch gut so, denn andernfalls würdest du Höllenqualen bei jeder Maniküre erleiden. Deshalb können unsere Nägel nicht „atmen“. 

#2 Nagellack schützt die Nägel

Das wäre ja schön. Immer wieder lese ich, dass der Nagellack die Nägel vor Austrocknung schützt oder das natürliche Öl eingeschlossen wird, was sonst mit Wasser abgewaschen wird. Das würde ich nur bedingt so unterschreiben. Denn meist erweist sich, das was IN dem Nagellack drin ist und erst die Entfernung des Lackes mit z.B. acetonhaltigen Nagellackentfernern, als viel schädlicher. Meine Devise lautet: hätte Gott gewollt, dass meine Nägel durch Nagellack geschützt sind, wäre ich so auf die Welt gekommen. Hast du schon mal ein Neugeborenes mit rot lackierten Nägel gesehen? Na bitte.

#3 Feilen und ja nicht schneiden

Beim Schneiden kommt es darauf an, was du verwendest. Nimmst du einen Zwicker/ Clip zur Hand, achte darauf nicht die ganze Nagelplatte zu quetschen. Sonst kann es dir tatsächlich passieren, dass die Nägel splittern oder sie sogar einreißen. Wie man eine Schere richtig verwendet, ist mir bis heute ein Rätsel. Damit habe ich garantiert weggeschnitten, was nicht weg sollte – meinen Finger. Aber ja auch eine Schere geht zum Kürzen. Ansonsten würdest du dir bei sehr langen Nägeln einen Wolf feilen, wenn du diese kurz haben möchtest. Allerdings im Anschluss immer mit einer Feile nochmals fein nacharbeiten. Wer schon kurze oder sehr, sehr dünne Nägel hat, bleibt am besten wirklich nur beim Feilen.

#4 In alle Richtungen feilen

Wer mit der Feile hin und her raspelt riskiert Nagelspliss – das sind feine Risse in den Nägeln. Die Feile mit wenig Druck immer von außen zur Mitte der Nägel streichen. Am besten mit einer Glasfeile oder Mineralfeile. Gäääähn. Hast du das schon mal so gemacht? Ich bin jetzt schonungslos ehrlich. Daran hab ich mich noch nie gehalten. Ich mag keine langwierigen Prozesse, dafür fehlt mir echt die Geduld. Daher, falls du mal ein paar Stunden mehr übrig hast, probier es gerne selbst aus. Mit einer Glasfeile nur in eine Richtung gefeilt … … … …  Also, es ist kein Freibrief, wie wild hin und her zu säbeln, aber es bringt deine Nägel nicht um. Wie du auf Nummer sicher gehst, zeig ich dir weiter unten.

#5 Never ever die Nagelhaut schneiden

Das ist wohl die Todsünde in der Maniküre: die Nagelhaut abzuschneiden. Blödsinn! Wie immer rate ich zum Selbstversuch und du wirst den Unterschied merken. Wenn du die Nagelhaut nur zurück schiebst und dann nichts weiter machst, dann ist das, solange die Nagelhaut noch weich ist, nicht weiter störend. Aber lass mal deine Hände trocknen, dann wirst du merken, dass sich da eine ziemlich harte Wulst bildet. Oder in der Ecke steht ein fransiger Spitz ab. Daran wirst du dann solange pulen, bis du dir blutüberströmt, das störende Häutchen weggerissen hast. DAS finde ich super unangenehm und kann tatsächlich zu Entzündungen führen. Und was außerdem niemand erwähnt: die Nagelhaut ist bei jedem anders. Es gibt Menschen bei denen wächst die Nagelhaut über den halben Nagel. Da ist dann nichts mehr mit „einfach nur zurückschieben“. Wie du es richtig machst erkläre ich dir weiter unten.

#6 Nägel am besten in Wasser einweichen

Das gute alte Handbad gab es auch noch zu Zeiten meiner Ausbildung. Heute weiß man es besser. Früher hatte man die Nägel, um die Nagelhaut aufzuweichen, in einer kleinen Wasserschüssel gebadet. Durch das Einweichen nehmen unsere Nägel Wasser auf und dehnen sich aus. Bis der Nagel wieder auf seine Ursprungsgröße zurück schrumpft kann das 24 Stunden dauern. Die Haut ist dann, bis du diese bearbeitest, bereits wieder trocken und nicht mehr weich und die Nägel aufgeweicht, sodass beim Feilen der aufgeweichte Nagel einreißen kann. Wenn du deine Nägel im Anschluss lackierst, kann das auch die Haltbarkeit verkürzen.

Anleitung für die effektivste Maniküre

Wenn ich es mir so recht überlege, gehört die Maniküre wohl zum Vermächtnis. Denn, wie wir eine Maniküre machen, hängt wohl davon ab, wie es uns von klein an gezeigt wurde. Zuerst behutsam von unseren Eltern an uns ausgeführt und später von uns nachgeahmt. Meist war zu dieser Zeit nur einfaches Maniküre-Set zuhause und vielleicht viel später, sofern man sich bei einer professionellen Maniküre den ein oder anderen Kniff abschauen kann, lernt man dazu. Hier verrate ich dir, wie ein Profi bei einer Maniküre vorgeht. Ich verrate dir alle meine kleinen und großen Geheimnisse, so dass auch du zu Hause eine entspannte und auch effektive Maniküre hinbekommst. Es sei erwähnt, dass der Erholungsfaktor natürlich größer ist, wenn man sich von einer Fachfrau/ einem Fachmann verwöhnen lässt.

1. Schritt: Alter Lack muss runter

  • Was du brauchst: Wattepads + Nagellackentferner (OZN)

Am schnellsten geht es mit einem acetonhaltigen Nagellackentferner. Verwendest du diesen öfters, werden deine Nägel darunter leiden. Hier lohnt es sich tatsächlich ein paar Minuten mehr zu investieren und zu einem sanften Entferner zu greifen. Und hier gibt es nur eine Möglichkeit. Die heißt Nagellackentferner von OZN. Hier (klick) habe ich ja bereits über OZN geschrieben. Wie sollte es auch anders sein, greife ich auch bei meiner Handpflege am allerliebsten zu dieser Marke. Der Vorteil: nicht nur, dass dieser himmlisch gut riecht, das Lösungsmittel ist für Körper und Umwelt absolut verträglich und pflegt an dieser Stelle mit Provitamin E und Aloe-Vera-Gel deine Nägel. Einfach auf ein Wattepad geben, ein paar Sekunden auf die Nägel auflegen und einwirken lassen, dann mit leichtem Druck das Pad vom Nagel ziehen. Das wiederholst du so lange, bis kein Lack mehr auf den Nägeln ist. Anschließend nochmals Hände waschen bzw. reinigen.

2. Schritt: Nägel kürzen

  • Was du brauchst: Nagelknipser, Nagelfeile

Sehr lange Nägel werden zuerst gekürzt. Das machst du mit dem Werkzeug, mit dem du am geschicktesten bist: Nagelknipser/ Clip, Nagelschere, Nagelzange, Zähne. Fang zum Kürzen auf einer Seite des Nagels an und arbeite dich zur anderen Seite vor. Mach es nicht von der Mitte weg, da du sonst zuviel Druck auf die Nagelplatte ausübst. Wenn die Nägel die gewünschte Länge haben, bringst du sie mit einer mittelgroben Sandblattfeile in Form. Welche Form das ist, bleibt dir überlassen. Am schönsten ist es, wenn du dich an der Form deines Nagelbettes orientierst. Bei einem langen und schmalen Nagelbett bietet sich eine ovale oder spitze Nagelform an, bei einem gerade geformten Nagelbett bist du mit eckig oder oval besser dran. Du kannst dich auch an die Rundung deiner Fingerkuppe halten, so bekommt dein Nagel eine natürliche Form. Zum Thema Feilen, hatte ich ja erwähnt, dass ich mich nicht an die Regel „immer nur in eine Richtung“ halte, zumindest an dieser Stelle. Bei sehr feinen, dünnen oder empfindlichen Nägel, ist es besser du befolgst den Rat, ansonsten kannst du dich ruhig trauen hin und her zu feilen. Deine Nägel werden deswegen nicht geschädigt, wichtig ist der letzte Schliff, aber dazu später.

3. Schritt: Nagelhaut zurückschieben

  • Was du brauchst: Cuticle Remover, Rosenholzstäbchen, Pferdefüßchen oder Metallschieber

Die Nagelhaut, dürfte bekannt sein, ist der dünne wachsartige Film am unteren Ende der Nägel. Damit du diese sanft zurückschieben kannst, trägst du einen Cuticle Remover auf. Ich habe mich schon durch zig Produkte durchgetestet und es geht einfach nichts über den von CND. Natürlich kannst du stattdessen auch ein Öl verwenden, hat aber nie diesen Effekt. Den Remover brauchst du auch gar nicht lange drauf zu lassen, das Öl hingegen sollte mindestens 5 Minuten einwirken. Du gibst eine kleine Menge Gel auf alle Nägel und fängst beim ersten Nagel an die Haut vorsichtig zurück zu schieben. Geh auch ganz in die Ecken, denn dort vergisst man gerne einen Teil. Das kannst du mit einem Rosenholzstäbchen oder einem Pferdefüßchen machen. Wenn du geübter bist, geht auch der Metallschieber. Zum Schluss das restliche Gel abwischen.

4. Schritt: Nägel entgraten und versiegeln

  • Was du brauchst: Rosenholzstäbchen, Pferdefüßchen, Metallschieber oder Metallfeile, Mineralfeile

Vielleicht ist dir das schon mal passiert: Nachdem du mit der Maniküre fertig bist und dir anschließend die Hände gewaschen hast, ist plötzlich ein kleines Häutchen unter dem Nagel hervorgekommen. Dann hast du diesen Schritt ausgelassen. Mit der Spitze einer Metallfeile oder der Rückseite des Metallschiebers/ Pferdefüßchens/ Rosenholzstäbchens fährst du nochmals unter dem Nagel die Runde. In Tirol nennen wird das „Nägel ausputzen“. Das macht folgenden Sinn: sollte sich noch Schmutz unter den Nägeln befinden, wird dieser entfernt, du kannst leichte Unregelmäßigkeiten im Nagelbett ausbessern und dieses feine Häutchen kommt zum Vorschein. Das ist nämlich vom Feilen noch übrig geblieben. Jetzt nimmst du dir eine Mineralfeile und JETZT ist der Schritt, wo du nur in eine Richtung feilst. Immer von der Seite zur Mitte. Die mikrofeinen Kristalle versiegeln nämlich kleinste Risse und Rillen und erhöhen so die Widerstandsfähigkeit des Nagels und das dünne Häutchen wird abgefeilt. Zum Schluss gehst du nochmals von oben nach unten über das vordere Nagelende, damit entgratest du deine Nägel. 

5. Schritt: Nageloberfläche buffern

  • Was du brauchst: Buffer bzw. Nagelpolierblock

Wie auf deiner Haut, lagern sich auch auf den Nägeln Ablagerungen, Öle, Verfärbungen und Rückstände ab. Diese und kleine Unebenheiten entfernst du mit einem Polierblock bzw. Buffer. Ein übermäßiges polieren kann den Nagel aber schädigen, deshalb mach diesen Schritt einmal im Monat, maximal alle zwei Wochen. Mit vorsichtigem Druck den Buffer über die gesamte Nagelplatte hin und her wischen. Achtung: wenn der Buffer ganz neu ist, kannst du, durch die noch relativ scharfe Körnung, deine Haut oder den Nagel verletzen.

6. Schritt: Nagelhaut schneiden, Haut entfernen, mit Fräser glätten

  • Was du brauchst: Nagelknipser/ Clip, (Nagel)Hautzange, elektrischer Fräser mit kleinem Schleifaufsatz

Das finde ich, ist der schwierigste und heikelste Schritt. Hierbei musst du wirklich vorsichtig vorgehen, damit du dich nicht selber schneidest oder zwickst. Niednägel, Nagelwurzen, Hautfetzen, abstehende Hautschüppchen und die überschüssige Nagelhaut werden jetzt abgeschnitten. Verwende dafür keine Schere, sondern lieber einen Knipser oder noch besser eine Nagelhautzange. Dafür die Klinge flach gegen die Haut halten und nicht nach oben abwinkeln. Denk daran, die Nagelhaut ist eine schützende Barriere und verhindert, dass Bakterien in den Körper eindringen.

Und jetzt verrate ich dir den ultimativen Profitrick. Jahrelang hatte ich selbst große Probleme meine Haut glatt zu bekommen. Immer wieder, auch gleich nach der Maniküre sind Fransen abgestanden. Anstatt diese abzuschneiden, hab ich natürlich daran gerissen oder sie versucht mit den Zähnen abzuknabbern. Hat natürlich nur mäßig funktioniert und in den meisten Fällen hat es dann geblutet und einen Tag höllisch geschmerzt. Für alle mit dem selben Problem: investiert in ein elektrisches Schleifgerät. Das muss keines vom Fachmann sein, ein kleines handliches reicht da völlig aus. Nachdem ihr die abstehende Haut vorher mit der Zange grob entfernt habt, glättet ihr mittels Fräser mit kleinem Schleifkappenaufsatz (feine bis mittlere Körnung) nochmals die Übergänge. Es geht aber auch mit einer mittelgroben Sandblattfeile, wenn auch etwas mühsamer, dazu seitlich entlang der Haut nahe dem Nagelfalz bzw. vorne unterm Nagel mit etwas Druck die Hautfransen abfeilen.

7. Schritt: Nägel polieren

  • Was du brauchst: zweiseitige Polierfeile

Wenn du nur eine pflegende Maniküre machst, ist das jetzt der letzte Schritt für dich. Falls du deine Nägel noch lackieren möchtest, kannst du diesen Schritt auslassen. Für ein glänzendes Finish, polierst du nun deine Nageloberfläche in zwei Schritten. Dafür gibt es eigene Feilen, die zwei verschieden raue Seiten haben. Zuerst verwendest du die rauere Seite und gehst in schnellen Wischbewegungen über die Nägel. Im Anschluss machst du dasselbe nochmals mit der anderen, weicheren Seite.

8. Der letzte Schritt mit und ohne Lack

  • Was du brauchst: Pflegeöl, Handmaske, Handcreme
Pflege, Pflege, Pflege

Hier wären wir wieder beim Anfang. Wie der Name es schon verraten lässt, es geht um eine Handpflege. Also nicht nur die Nägel und Finger gehören dazu, sondern die ganze Hand. Und damit wir noch lange, schöne Hände haben und uns selbst furchtbar lieb haben, verwöhnen wir unsere Hände mit einer extra Pflege. Die Nagelhaut bekommt für jeden Finger einen kleinen Tropfen Nagelöl. Gerne greife ich hier auf das Nagelöl von OZN zurück. Das Bio-Öl aus Sonnenblumenkernen enthält viel Vitamin E und ungesättigte Fettsäuren. Das nährt und stärkt besonders trockene Nägel. Nun zu unseren Händen. Wer jetzt die Idee hat, seine Gesichtsmaske auf den Händen zu verteilen, der möge sich das Geld sparen. Denn unsere Hände brauchen, aufgrund der Hornschicht, sowie des robusteren Fett- und Bindegewebes, eine andere Pflege als unsere Gesichtshaut.  

Auch hier greife ich auf die Handmaske von OZN zurück. Der atemberaubende Duft und das Ergebnis streichelzarter Haut, haben mich einfach überzeugt. Eine gute Portion der Creme auf den Händen verteilen und einmassieren. Für einen noch intensiveren Effekt, ziehst du dir Plastikhandschuhe an (keine allzu engen, sondern die übergroßen, die zum Haarefärben immer beiliegen). Denn, die dadurch entstehende Wärme öffnet die Poren der Haut und zieht die Wirkstoffe der Maske besser ein. Dann 15-30 Minuten warten. Danach Handschuhe ausziehen, die Reste einmassieren oder abtupfen. Wer noch einen Wellnessfaktor drauf setzen will, der macht sich vor der Maske noch ein Peeling. Damit werden die abgestorbenen Hautzellen entfernt und die Haut optimal auf die Wirkstoffaufnahme vorbereitet. Für all jene, denen jetzt schon der Kopf raucht: Es geht auch ohne Peeling und Maske, stattdessen eine Handcreme verwenden. Weil ich nichts Klebriges an meinen Händen leiden kann, nein schlimmer, ich hasse klebriges Zeug an meinen Händen, wiederhole ich mich an dieser Stelle und empfehle dir die Handcreme von OZN. Eine richtig reichhaltige Pflege, die aber unglaublich schnell einzieht. Bislang dachte ich auch immer, das sei ein Widerspruch, aber nö, OZN macht es möglich.

Übung macht den Meister

(10.000 Stunden konzentrierte Übung sind nötig, um eine Fähigkeit zu meistern – ganz egal, in welchem Bereich das sein mag 😉)

Malcolm Gladwell
Nagellack

Base Coat – Unterlack: Ein Unterlack soll angeblich die Haltbarkeit der Farbe verlängern. Joah… wenn sie das so sagen. Kann ich selbst bislang nicht bestätigen. Wenn ein Unterlack tatsächlich Sinn macht, dann bei sehr stark und dunkel pigmentierten Farben, wie rot und blau. Diese färben nämlich gerne auf den Nagel ab. Ansonsten muss ich ehrlicherweise wieder mal gestehen, ich scheiss da meistens drauf.  

Farbe: Auch hier würde ich sagen, kommt es ein wenig auf den Lack an. Manche Lacke musst du zweimal streichen, weil sie entweder nicht gut decken oder die Farbe beim zweiten Streichen intensiver wird. Wenn du zwei Schichten aufträgst, dann immer ganz dünn streichen und dazwischen kurz antrocknen lassen. Beim Farblackieren ist eine geübte Hand erforderlich. Die meisten von uns haben eine Seite, die ungeschickter ist. Schau, dass du satt mit den Ellbogen auf einer Tischfläche aufliegst und mit einer möglichst ruhigen Hand deine Striche ziehst. Wenn du mehr auf die Finger und den Tisch kleckerst, dann bitte weiterüben und eine Freundin oder Nagelkoryphäe fragen. Vielleicht ist es ja suboptimal, wenn es aussieht, als hätte deine dreijährige Tochter dieses Kunstwerk vollbracht. Und vor allem dann, wenn du gar keine dreijährige Tochter hast.

Top Coat – Überlack: Mittlerweile gibt es ja unzählige Varianten eines Überlacks: strahlender Glanz, mattes Ergebnis, Glitzer, etc. Meiner Meinung nach, ist der Überlack wichtiger als der Unterlack. Denn dieser kann tatsächlich die Haltbarkeit um sogar einige Tage verlängern. Auf dem Naturmarkt würde ich sofort jederzeit wieder zu OZN greifen. Wer da mal ein Auge zudrücken will und sich stattdessen für den GENIALSTEN Überlack entscheidet, der greife bitte zu dem roten Fläschchen von Sally Hansen. Mittlerweile heiß begehrt und selten verfügbar (fällt dir das auch auf, dass immer die guten Sachen vom Markt kommen). Mit diesem Überlack könntest du Wände schremmen, einen Baum mit den Händen pflanzen, Schwimmbadtoiletten putzen und Rauchfangkehrerarbeiten verrichten. Der Lack hält dann immer noch und hat wahrscheinlich keine Macke weg. Aber wie gesagt, eben kein Naturkosmetik-Produkt. Damit ein Überlack seinen Dienst gut erledigt, immer über den ganzen Nagel verteilen, speziell über den vorderen losen Rand des Nagels. Und niemals als Unterlack verwenden oder umgekehrt – Unterlack als Überlack, denn darin stecken Haftvermittler, die ihn als Überlack unbrauchbar machen.

Schnelltrockner: Klingt nach einer Menge Arbeit und ja, ist es auch. Vor allem, wenn man noch die Trockenzeit der Lacke mit einberechnet, dann sitzt man schon ein Weilchen. Und nein pusten und wedeln bringt da auch nichts. Dann trocknet er vielleicht an der Oberfläche, aber darunter bleibt er weich und neigt zum Splittern und außerdem stößt man mit Sicherheit wo an und zerstört das Kunstwerk. Stattdessen Hände ins Eiswasser halten oder einen Schnelltrockner verwenden. Die Öle im Schnelltrockner, entziehen dem Lack den Alkohol, weswegen er schneller trocknet.

Als kleiner Trost, je öfters du das machst, desto schneller wirst du werden UND je regelmäßiger du deine Hände pflegst, desto weniger Aufwand ist es dann und du kannst dir vielleicht sogar den ein oder anderen Schritt sparen. Und immer daran denken: schön gepflegte Hände sind dein Aushängeschild.
Schönste Grüße
Deine Julia

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